Sihlwaldbäume – rekordverdächtig (CH)

Wildnispark Zürich, Sihlwald Esche am Rooseveltplatz. Frühlingsbild.

Rekorde faszinieren. Der Wald ist davon nicht ausgenommen. War früher im Sihlwald der Holzertrag die wichtigste Vergleichsgrösse, so sind heute Alter, Höhe und Umfang der Bäume bedeutender geworden.

Wir verbinden den Begriff Urwald oft intuitiv mit eindrücklichen Baumriesen. Obwohl manch einem nun eher ein tropischer Regenwald einfällt, sind mächtige Bäume auch ein wichtiges Merkmal von Naturwäldern in Europa.

Sihlwald war schon früher Vorbild
Der Sihlwald war durch die Jahrhunderte intensiver Nutzung ausgesetzt. Die letzten Holzschläge wurden um die Jahrtausendwende gemacht. Bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts war aber der Sihlwald wegen seiner für die damalige Zeit fortschrittliche und nachhaltige Waldbewirtschaftung ohne Kahlschlag weit über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Dies bewog sogar die amerikanische Präsidentengattin Eleonor Roosevelt zu einem Besuch im Sihlwald, wo sie vor allem die mächtigen, geradegewachsenen Buchen bewunderte. Der Ort wo sich diese befinden wird deshalb heute Rooseveltplatz genannt.

Noch keine Rekorde Beim Rooseveltplatz und auch an einigen anderen Orten befinden sich heute Bäume, die über 200 Jahre alt sind. Für das Alter dieser Buchen und Eschen ist eine Kombination von Gründen verantwortlich. Der Stolz über die grosse Bekanntheit aber auch der Ernteplan im Sihlwald dürften das Ihrige dazu beigetragen haben, dass die Buchen und Eschen am Rooseveltplatz bis in die 80er Jahre stehen blieben. Zu dieser Zeit begann die Urwald-Idee von Stadtfortmeister Speich zu greifen und er ordnete an, an diesem Ort keine Bäume mehr zu fällen. So können die Besucher des Sihlwalds die riesigen Bäume heute noch erleben.

Trotz der stolzen 200 Jahre sind die Buchen und Eschen heute im besten Erwachsenenalter und werden uns bei weitem überleben. Sie gehören, was den Umfang betrifft auch nicht zu den Rekordbäumen ihrer Art in der Schweiz. Mit teilweise über 50 Meter Höhe zählen die Eschen im Sihlwald hingegen zu den längsten der Schweiz. Die grosse Höhe bei bescheidenerem Umfang lässt sich damit erklären, dass das Streben nach Licht in den ersten Jahrzehnten im Wald wichtiger ist als bei allein stehenden Bäumen. Auch die Sihlwaldriesen werden noch an Umfang zulegen.

Der Sihlwald steht am Anfang seiner Entwicklung
Baumriesen faszinieren uns. Sie mögen knorrig sein, vieles erlebt haben und strömen eine gewisse Ruhe aus. Durch den jahrhundertelangen Holzschlag sind sie jedoch im Mittelland eher selten. Doch auch im bewirtschafteten Wald, können wie die Stadt Zürich beweist, alte Bäume einzeln oder in Altholzinseln einen grossen Stellenwert geniessen.

Im Sihlwald kann bereits an einigen Orten erlebt werden, welches Volumen ein Wald mit erwachsenen Bäumen einnehmen kann. Wir wissen von den Urwaldresten in Osteuropa, welchen Reichtum an Lebensraumelementen ein Naturwald bietet. Schön dass dem Sihlwald die Zeit gegeben wird, sich wieder zu einem solchen Paradies zu entwickeln.

Bäume und ihre Dimensionen im Sihlwald
Baumart / Standort Umfang ca. Höhe
Fichte (Binzboden) 4.7 m 57 m
Buche (Rooseveltplatz) 3.46 m 48 m
Buche (Sihltalstrasse) 3.85 m 42 m
Esche (Rooseveltplatz) 3.42 m 52 m

Weitere Auskünfte:
Christian Stauffer,
Geschäftsführer Wildnispark Zürich
Tel. 044 722 55 18 oder
christian.stauffer@wildnispark.ch

Medienmitteilung 3/2011 aus dem Wildnispark Zürich (erste Medienmitteilung einer Waldreihe aus dem Wildnispark Zürich zum Internationalen Jahr des Waldes / 21. März: Internationaler Tag des Waldes)

Weitere Informationen zum Wildnispark Zürich auf www.Ausflugsziele.ch

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