Erstmals seit mehr als einem Vierteljahrhundert gibt es wieder Luchsnachwuchs im Natur- und Tierpark Goldau: Am 13. Mai brachte Luchsweibchen Matra mindestens zwei Jungtiere zur Welt. Die Geburt ist nicht nur ein freudiges Ereignis für den Park, sondern auch ein bedeutender Beitrag zum europäischen Artenschutzprogramm.
Matra, knapp sieben Jahre alt, kam im Januar aus dem Tierpark Langenberg nach Goldau, pünktlich zur Paarungszeit. Dort traf sie auf das achtjährige Männchen Bagheera. Eine Begegnung, die schnell Früchte trug: Bereits kurz darauf konnten erste Paarungen beobachtet werden. Rund 70 Tage später, am 13. Mai 2025, brachte Matra ihren Wurf zur Welt. Die genaue Anzahl konnte noch nicht festgestellt werden, da die Mutter zurzeit möglichst nicht gestört wird.
In den ersten Lebenswochen versteckt
Für die Geburt hat sich Matra in eine spezielle Wurfbox im hinteren, für Besuchende nicht einsehbaren Teil der Anlage zurückgezogen. Jungluchse kommen blind und hilflos zur Welt. Erst nach zehn bis zwölf Tagen öffnen sie ihre Augen, und nochmals etwa zehn Tage später machen sie ihre ersten Gehversuche. Besuchende des Natur- und Tierparks Goldau werden den Nachwuchs voraussichtlich im Alter von sechs bis acht Wochen erstmals zu Gesicht bekommen, wenn die neugierigen Jungkatzen beginnen, die Anlage zu erkunden. Wie bei Katzen üblich, übernimmt Matra die Aufzucht allein. Vater Bagheera bleibt zwar in der Anlage, beteiligt sich aber nicht an der Pflege des Nachwuchses.
Wertvoller Beitrag zum Erhaltungszuchtprogramm
Der Nachwuchs von Matra und Bagheera ist Teil eines gezielten Artenschutzprojekts. Aufgrund des hohen Bedarfs an genetisch wertvollem Nachwuchs – sowohl für Auswilderungen als auch für den Erhalt stabiler Zoopopulationen – erhielt der Natur- und Tierpark Goldau für das Jahr 2025 eine offizielle Zuchtempfehlung.
Eine Auswilderung der Jungtiere ist in Goldau derzeit nicht vorgesehen. Die bestehende Anlage in Goldau ist nicht geeignet, Jungluchse auf ein Leben in der Wildnis vorzubereiten, da sie sich zu wenig vor Besuchenden zurückziehen können. Deshalb werden die jungen Luchse an einen anderen Zoo oder Tierpark mit entsprechenden Möglichkeiten weitergegeben.
Um Jungluchse zukünftig selbst optimal auf Auswilderungen vorzubereiten, plant der Natur- und Tierpark Goldau jedoch den Neubau einer Luchs-Anlage. «Mit einer modernen Anlage können wir in Zukunft direkt an Auswilderungsprojekten teilnehmen und den Schutz des Europäischen Luchses mitgestalten», sagt Dr. Pascal Marty, Kurator des Natur- und Tierparks Goldau. Dieses Vorhaben ist für den Natur- und Tierpark Goldau zentral, zählt der Artenschutz – neben Naturschutz, Bildung und Forschung – zu den zentralen Aufgaben eines wissenschaftlich geführten, modernen Tierparks.
Natur- und Tierpark Goldau
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6410 Goldau
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