Alte Bäume sind voller Leben. Auch Vögel profitieren von der Entwicklung zu vermehrten Altholzbeständen im Sihlwald. Der Schwarzspecht findet Nahrung und Futter zugleich. Zieht er weiter, ist seine Nisthöhle begehrt. Neben Dohle, Baummarder, Hornissen und Wildbienen bietet sie auch der Hohltaube wichtigen Wohnraum.
Der Schwarzspecht ist eine Charakterart in ausgedehnten Wäldern. Er bevorzugt alte und kräftige Buchenstämme für den Bau seiner Nisthöhle. Nahrung findet er unter der Rinde und im Holz – es sind vor allem Käfer und deren Larven. Auf diese Weise profitiert er gleich doppelt von den vermehrten Alt- und Totholzbeständen. Verlässt er seinen Standort, stehen die Nachmieter Schlange, denn eine bereits gemachte Höhle ist begehrt. Fledermäuse, Baummarder, Siebenschläfer und diverse Vögel versuchen, die Spechthöhle zu besetzen. Die unscheinbare Hohltaube hat dabei oft einen schweren Stand, sich durchzusetzen.
Unauffälliges Leben, unauffälliger Rückgang
Die Hohltaube ist mit ihrer Körperlänge von 28-32cm und einem Gewicht von 250-300g die kleinste Taubenart in Europa, kleiner auch als die Stadttaube, der sie auf den ersten Blick gleicht. Sie lebt aber wie der Schwarzspecht in altholzreichen Laub-Mischwäldern und, wie ihr Name andeutet, in Baumhöhlen oder auch Felsspalten. Im Gegensatz zum Schwarzspecht sucht sie ihre Nahrung am Boden, wobei sie Beeren, Eicheln und Samen bevorzugt. Zwischendurch bezieht sie für die Nahrungssuche auch landwirtschaftliche Flächen ein. In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es an vielen Orten Anzeichen für einen Bestandeseinbruch. Hauptgründe dürften die Vernichtung natürlicher Lebensräume und der Schwund von Altholzbeständen gewesen sein.
Erholung der Bestände im Sihlwald
Laut Angaben von BirdLife Zürich hat sich der Bestand der Hohltauben im Sihlwald in den letzten zehn Jahren stark erholt. Im Perimeter wurden neue Standorte gemeldet und seit 1988 hat sich die Zahl der Brutpaare sogar mehr als verdoppelt. Nach wie vor lebt die Hohltaube im Sihlwald unspektakulär neben anderen Tieren, welche bunter, lauter oder in grösserer Anzahl auftreten. Sie zeigt jedoch durch ihre Präsenz auf, wie wichtig Altholzbestände sind und dass die Entwicklung des Sihlwalds zum Naturwald Früchte trägt.
Weitere Auskünfte: Christian Stauffer,
Geschäftsführer, Tel. 044 722 55 18
Weitere Informationen zum
Wildnispark-Zürich auf www.Ausflugsziele.ch
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