Zentrum Paul Klee: Eine Ausstellung über eine berührende Künstlerfreundschaft. (CH)

25. Januar 2011

Paul Klee mit dem Regenbogen. Aquarell auf Kreidegrundierung auf Papier, mit Aquarell eingefasst, auf Karton 17,4 x 20,8 cm. Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, Bern
Paul Klee mit dem Regenbogen. Aquarell auf Kreidegrundierung auf Papier, mit Aquarell eingefasst, auf Karton 17,4 x 20,8 cm. Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, Bern

Paul Klee – Franz Marc. Dialog in Bildern
Zwei im Menschlichen und Künstlerischen verschiedene Temperamente.

«Wenn ich sage wer Franz Marc ist, muss ich zugleich bekennen wer ich bin, denn vieles woran ich Teil nehme, gehörte auch ihm. Menschlicher ist er, er liebt wärmer, ausgesprochener.»
Paul Klee, Tagebuch IV, 1916

Die Freundschaft zwischen Paul Klee und Franz Marc, einem der Begründer des «Blauen Reiter», gehört zu den berührendsten und nachhaltigsten Künstlerbeziehungen der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die erste Begegnung der beiden Maler im Frühjahr 1912 bildet den Ausgangspunkt einer Freundschaft, die bis zum tragischen Kriegstod Franz Marcs vor Verdun im Jahre 1916 dauert und zwei im Menschlichen und Künstlerischen grundsätzlich verschiedene Temperamente verband.

Der Zusammenklang beider Namen weckt viele Assoziationen, Gedanken an eine Kunst, die mit dem Kreis des «Blauen Reiter» verbunden ist, aber auch Vorstellungen von einem tiefen Einverständnis beider Maler, die sich gegen Konventionen und Traditionen richteten, um künstlerisch einen neuen, eigenen Weg zu finden.

Was verband die beiden Freunde? Den unabhängigen, analytischen Denker Paul Klee und den religiös inspirierten Utopisten Franz Marc? Was teilte Klee, der die Küche der Schwabinger Wohnung zum Atelier umfunktionierte und der sich um den gemeinsamen Sohn kümmerte, während seine Frau mit Klavierstunden den Lebensunterhalt verdiente, mit dem zivilisationsmüden Marc, der seine Zurückgezogenheit auf dem Lande nicht nur mit den vertrauten Tieren, sondern zeitweise auch mit den zwei Geliebten teilte?

Die Ausstellung
Wie begann diese Freundschaft, wie entwickelte sie sich und was bedeutete sie für beide Künstler? Danach fragt die Ausstellung Paul Klee – Franz Marc. Dialog in Bildern. Sie vereint zum ersten Mal über 100 Werke beider Künstler, darunter eine grosse Anzahl von Meisterwerken aus renommierten Museen in Deutschland und der Schweiz.

Die in enger Zusammenarbeit mit dem Franz-Marc-Museum in Kochel und der Stiftung Moritzburg in Halle entstandene Ausstellung präsentiert diesen facettenreichen Dialog thematisch strukturiert und vertieft die wichtigsten Aspekte: illustrierte Briefe und Postkarten, gemeinsame Projekte, wie die Illustrationen zur Bibel oder die Candide-Zeichnungen von Paul Klee sowie eine Reihe wichtiger Aquarelle, die in der Auseinandersetzung mit der Farbtheorie Robert Delaunays entstanden sind.

Den Höhepunkt der Ausstellung stellen neben den illustrierten Postkarten die Tierdarstellungen von Franz Marc dar, dem Tiermaler der Moderne par excellence. Wie kein anderer Künstler näherte er sich mit den Mitteln der neuen Kunst der «Seele» der Tiere und der Utopie einer paradiesischen Welt an. Pferde, Rehe, Schafe, Stiere werden in Marcs expressiv farbiger Malerei zu Sinnbildern der Ursprünglichkeit und Reinheit.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Maria-Teresa Cano,
Leiterin Kommunikation und Kunstvermittlung,
mariateresa.cano@zpk.org,
Tel. +41 (0)31 359 01 01

Weitere Informationen zum
Zentrum Paul Klee auf www.Ausflugsziele.ch


Zentrum Paul Klee: Verspielt – übermütig – schonungslos (CH)

13. Januar 2011

Das Zentrum Paul Klee (ZPK) setzt im Ausstellungsjahr 2011 auf das Thema «Kind». Ein verspieltes und übermütiges Programm, welches sich mit dem Kind und all seinen Facetten auseinandersetzt: Fantasie, Verspieltheit, Unbekümmertheit und schonungslos direkt. Die verschiedenen Ausstellungen sind in Kooperation mit namhaften internationalen Museen entstanden und garantieren eine hochkarätige Werkschau. Ein Rahmenprogramm in enger Zusammenarbeit mit dem Kindermuseum Creaviva bietet Familien kunstreiche Wochenenden mit den Schwerpunkten Theater, Geschichtenerzählen, Philosophie und Film.

Das Zentrum Paul Klee beginnt das Ausstellungsjahr 2011 mit «Paul Klee – Franz Marc. Dialog in Bildern». Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Franz Marc Museum in Kochel am See (D) und der Stiftung Moritzburg in Halle (D) entstanden ist, kommt nach den beiden Stationen in Deutschland nun nach Bern. Sie ermöglicht einen einzigartigen Einblick in diese fruchtbare Freundschaft. Das Kindermuseum Creaviva zeigt in diesem Kontext die interaktive Ausstellung «Welt erfinden». Während 100 Tagen bauen die Creaviva-Gäste aus Trümmern und Ruinen gemeinsam ihre neue Welt.

Das Jahresmotto «Kind» wird mit «Paul Klee. übermütig», der Sammlungspräsentation 2011, eingeläutet. Die Faszination für die bildnerische Ausdruckskraft von Kindern zieht sich in unterschiedlichsten Akzenten durch Klees gesamtes Schaffen. Einen weiteren Höhepunkt zum Thema bildet die Ausstellung «Klee und CoBrA – ein Kinderspiel», die in Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art in Humlebaek (DK) und dem Cobra Museum voor Moderne Kunst in Amstelveen (NL) entstand. Im September wird schliesslich die Ausstellung «Eiapopeia. Das Kind im Klee» den Ausstellungsreigen rund um das Jahresmotto beenden. Das gesamte Programm wird mit interaktiven Ausstellungen und kreativen Workshops im Kindermuseum Creaviva begleitet.

Die äusserst erfolgreiche Reihe der Meisterkonzerte geht dieses Jahr in die vierte Saison. Den Auftakt machen die Berliner Philharmonische Bläsersolisten, im Frühjahr spielt Maria João Pires gefolgt von Janine Jansen im September und dem Trio Zimmermann Anfang November. Das Ensemble Paul Klee hat sich in seinem Programm ganz dem »Kind» verschrieben und begeleitet die Ausstellungen musikalisch. Ein weiteres Highlight ist die erste Design Messe Bern. Möbel und Wohnaccessoires, Designikonen des 20. Jahrhunderts werden von ausgewählten Händlern präsentiert.

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Maria-Teresa Cano,
Leiterin Kommunikation und Kunstvermittlung,
mariateresa.cano@zpk.org,
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Ausstellungsprogramm 2011

Paul Klee – Franz Marc. Dialog in Bildern
27.1. – 1.5.2011

Paul Klee und Franz Marc lernten sich 1912 in München kennen. Die Begegnung der beiden Maler war Ausgangspunkt für eine Freundschaft, die bis zum Tod Franz Marcs 1916 im Ersten Weltkrieg dauerte. Neben illustrierten Postkarten und getauschten Bildern der Künstler umfasst die Ausstellung einige wichtige Werkgruppen zu gemeinsamen Themen und Motiven. Marcs Vision einer rein geistigen Welt steht das künstlerische Universum Klees gegenüber, reich an Formen und Empfindungen, voller Widersprüche, Vieldeutigkeit und Weisheit.

Paul Klee. übermütig
Sammlungsausstellung 2011
1 1.3.2011 – 18.3.2012

Der Reigen der Ausstellungen zum Jahresmotto 2011 «Kind» wird durch die neue Sammlungsausstellung «Paul Klee. übermütig» eröffnet. Den Ausgangspunkt bildet das berühmte Bild «Uebermut» aus dem Jahr 1939. Spiel, Übermut, Akrobatik und Balance sind Themen der Kleeschen Bildwelt. Den überraschenden Auftakt bildet eine Arbeit von Roman Signer. In einem Anflug von Übermut hat der Künstler den Flügel aus dem Nachlass von Lily Klee in eine federleichte Klanginstallation verwandelt.

Klee und CoBrA – ein Kinderspiel
25.5. – 4.9.2011

Die Faszination für die bildnerische Ausdruckskraft von Kindern zieht sich in unterschiedlichsten Akzenten durch Klees gesamtes Schaffen. Die Entdeckung des bildnerischen Ausdruckspotentials von Kindern war aber auch ein wichtiger Impuls für die Avantgarde und ist bis heute Inspirationsquelle für Künstler. Die Auseinandersetzung mit der Kinderkunst und die direkte Zusammenarbeit mit Kindern, wie die legendäre Bemalung der Wände und Decken des Hauses in Bregneröd nahe Kopenhagen, waren Marksteine in der Entstehung von CoBrA.

Eiapopeia. Das Kind im Klee
21.9.2011 – 19.2.2012

Eine Ausstellung zum Thema Kindheit, die das komplexe Spannungsverhältnis zwischen einem imaginären Universum, wie es ein Kind erschafft, und einem reellen Universum, wie es Erwachsene erfassen, beleuchtet. Ein anhand von mehr als 100 Werken des Künstlers Paul Klee entwickeltes Thema, das zentral für sein Schaffen ist.

Weitere Informationen zum
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Himmel, Hölle, Fegefeuer im Forum Schweizer Geschichte Schwyz (CH)

26. Oktober 2010

Altartafel aus Zürich um 1509. © Schweizerisches Nationalmuseum

Bildlegende:
Die Angst vor dem Tod und der Hölle war im Mittelalter allgegenwärtig, nur ein anständiges Leben und ein guter Tod führte in den Himmel. (Altartafel aus Zürich um 1509. © Schweizerisches Nationalmuseum)

Medienmitteilung
Schwyz, 26. Oktober 2010

Wie gewaltig die Angst vor der Hölle im Mittelalter gewesen sein muss, geht die öffentliche Führung der Fachreferentin Lea Schieback nach. Die Führung zum Thema «Aberglaube und Jenseitsvorstellungen im Mittelalter» findet kommenden Sonntag, 31. Oktober 2010 um 11:00 Uhr im Forum Schweizer Geschichte Schwyz statt und zeigt unter anderem auf, wie die Angst vor dem Jenseits geschürt und ausgenutzt wurde.

Im Mittelalter entwickelten sich klare Vorstellungen vom Jenseits und von den verschiedenen Wegen in die ewige Verdammnis oder Herrlichkeit. Vielfältig waren die Überlegungen, wie man durch Lebensweise und irdische Vorleistungen die Hölle abwenden und das Paradies erreichen konnte. Doch wie waren die Vorstellungen der Menschen im Mittelalter im Hinblick auf den Tod? Vor was fürchteten sich die Menschen – und wie konnte man „das Schlimmste“ vermeiden? Was musste beachtet werden im Umgang mit den Toten und wie konnte man sein Seelenheil retten? Diesen Fragen und weiteren Aspekten des mittelalterlichen Lebens geht die Fachreferentin Lea Schieback in der öffentlichen Führung auf den Grund.

Datum: Sonntag, 31. Oktober 2010
Zeit: 11:00 Uhr
Ort: Forum Schweizer Geschichte Schwyz.
Eintritt: CHF 15.- inkl. Führung & Apéro

Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Karin Freitag-Masa, Marketing & PR, Forum Schweizer Gesichte Schwyz.
T. +41 (0)41 819 60 18 | karin.freitag@snm.admin.ch

Weitere Informationen zum
Nationalmuseum in Schwyz auf www.Ausflugsziele.ch


Pipilotti Rist ist Publikumsmagnet: Ausstellung im Museum Langmatt, Baden, wird verlängert (CH)

14. Oktober 2010

Augendeckel Pipilotti Rist, Videoinstallation im Esszimmer der Villa Langmatt, Courtesy die Künstlerin und Hau
Augendeckel
Pipilotti Rist, Videoinstallation im Esszimmer der Villa Langmatt,
Courtesy die Künstlerin und Hauser & Wirth
Foto: Andrés Morya

Medienmitteilung Museum Langmatt, Baden

Pipilotti Rist – Schliessen Sie mir das Kleid, hat bisher über 15‘000 Besucherinnen und Besucher angezogen. Zum 20. Geburtstag des Museums ein neuer Besucherrekord! Vor allem Mund-zu-Mund-Propaganda hat dafür gesorgt, dass der Andrang nicht abreisst.

Die Ausstellung wird daher um zwei Wochen bis 30. November 2010 verlängert.

Pipilotti Rist: Schliessen Sie mir das Kleid, danke

Zum 20jährigen Jubiläum des Museums Langmatt gestaltet die Schweizer Film- und Videokünstlerin Pipilotti Rist ein Kaleidoskop der Farben und der poetischen Überraschungen:

Die Künstlerin richtet ihr Augenmerk auf das verborgene Leben in der 1900/01 von Karl Moser erbauten Villa Langmatt. Sie lenkt unseren Blick auf das heute vergessene Paralleluniversum der Dienstboten und schafft stimmige Gegenwelten zu den Bildern der französischen Impressionisten.

Die Villa Langmatt, das Zuhause der Industriellen- und Sammlerfamilie Sidney und Jenny Brown-Sulzer mit ihren drei Söhnen Sidney, John und Harry, war gleichzeitig auch Arbeits- und Wohnort für eine Reihe von Angestellten, die den Haushalt erledigten und Gebäude und Garten pflegten. Pipilotti Rist ist an diesem grundlegenden Aspekt des täglichen Lebens einer grossbürgerlichen Familie interessiert, der in unserer Wahrnehmung von «Geschichte» kaum zum Vorschein tritt und doch so wichtig war für das gesellschaftliche Selbstverständnis.

Fasziniert von Überlagerungen zwischen Alltag und Kunst, haben sich Pipilotti Rist und ihr süsses Team schon öfters mit ehemals bewohnten Orten auseinandergesetzt (zuletzt 2009 im Schloss Werdenberg). Im Gegensatz zur Situation in einem assoziationsfreien White Cube sind für die Künstlerin solche Ausstellungsräume näher am Leben. Sie ergriff daher die Möglichkeit, das Impressionisten- und Wohnmuseum zu bespielen: „Die Villa Langmatt ist ein Sammlungsort, der vor Leben strotzt und dem man die Geschichte anmerkt“

Als ‚Sommergast’ in der 2006 von Rudolf Velhagen initiierten Ausstellungsreihe erlaubte ihr die mehrmonatige, ‚entschleunigte’ Arbeitszeit, sich auf besonders intensive Weise mit der historischen Substanz des Museums Langmatt auseinanderzusetzen.

In der permanenten Sammlung des Museums Langmatt schickt Pipilotti Rist die Besucher in abgedunkelten Räumen auf eine Entdeckungsreise zu den ‚altbekannten’ Meisterwerken der Impressionisten. Sorgfältig komponiertes farbiges Licht sorgt auf dem Rundgang für einen spürbaren sinnlichen Sog, der in einer gross angelegten Spiegelinstallation in der Gemäldegalerie gipfelt. Für das Museum Langmatt entstandene Videoarbeiten bespielen, wie von Geisterhand, Gegenstände und Bilder. Kunst wird zum Bildträger – Abhängigkeiten und Hierarchien verschiedener Kunstgattungen werden dabei in Frage gestellt.

Einen Akt Renoirs, welcher in der permanenten Sammlung nicht präsentiert wird, holte die Künstlerin ans Licht, weil sie durch die Selbstgenügsamkeit und die uneingeschränkte Körperlichkeit der Dargestellten berührt wurde — der nackte Körper ist für sie ein fundamentales und philosophisches Bild.

In den oberen Räumen des Museums präsentiert Pipilotti Rist „Splitterplaneten“ des von ihr im Erdgeschoss geschaffenen Universums und verweist auf weitere Aspekte: Objekte der von der Künstlerin seit Mitte der 80er Jahre angelegten «White Collection» werden vor einem Fenster aufgetürmt: Die billigen Plastikobjekte sehen im Gegenlicht wie verführerische Kristalle aus. Rist verweist mit dieser Installation darauf, dass ästhetische Kategorien, die besagen, was wertvoll und was wertlos ist, letztlich eine rein gesellschaftliche Übereinkunft darstellen.

Mit einer Lounge zum Verweilen und Lesen betont die Künstlerin schliesslich, dass Schönheit und Ästhetik für sie die zentrale Aufgabe hat, die Betrachter zu beruhigen: „Die Langmatt sehe ich als Ruhepol für die Familie Brown, mittlerweile ist die Langmatt ein Ruhepol für die Gemeinschaft. Dies entspricht im Übrigen meiner Überzeugung von Kunst. Kunst ist für mich Kontemplation“.

Schliessen Sie mir das Kleid, danke
Körperlichkeit spielt im Schaffen der Künstlerin eine besondere Rolle. Der Ausstellungstitel‚ Schliessen Sie mir das Kleid, danke verweist auf die extreme Nähe zwischen Bediensteten und Herrschaft, auf den ständigen Berührungskontakt durch dienende, auch zärtliche Hände. Eine Nähe welche, so Pipilotti Rist, von beiden Seiten nur durch eine strenge soziale Hierarchie überhaupt ausgehalten werden konnte.
Themen und Fragestellungen fanden die Künstlerin und ihr Team durch intensive spielerische Auseinandersetzung mit dem Ort. Auf den Spuren der Dienstboten in der Villa Langmatt näherte sie sich den ‚Stummen Zeugen’ im Sinne Nicholas Talebs (Der Schwarze Schwan, München, Hanser, 2008). Indem sie sich dem Thema dieser schier unzähligen helfenden Hände widmet, welche durch ihre dienende Tätigkeit das grossbürgerliche Leben der Familie Brown überhaupt ermöglichten, gibt Rist dem Haus eine bis anhin verborgene Geschichtlichkeit zurück. Das Thema verweist auch in die Gegenwart, denn viele der damaligen Handgriffe werden auch im heutigen Museumsalltag durch interne und externe Museums-Angestellte vorgenommen. Wie die Künstlerin betont, gilt „nach wie vor nicht-spezialisierte handwerkliche Tätigkeit als weniger wertvoll — denken wir an die alltägliche Hausarbeit. Es ist eine politische, geschlechterpolitische Debatte, was wie viel gilt.“

Die für das Museum Langmatt entstandenen Arbeiten verführen mit lebensbejahender Sinnlichkeit, besänftigende Klänge begleiten die Bilder. Mit grosser Vitalität besetzen die Installationen die Umgebung und reizen zu Assoziationen, etwa zwischen den gesellschaftlichen Hierarchien der Vergangenheit und unserer heutigen Abhängigkeit von Maschinen.

In der Ästhetisierung wird das geschichtliche Thema auch in allgemeingültige Kategorien menschlicher Erfahrungen überführt. Pipilotti Rists ‚helfenden Hände’, welche wir in intimer Nahsicht wahrnehmen, berühren den Betrachter — und wecken in uns unwillkürlich Erinnerungen an eigene Erfahrungen des Umsorgt-Werdens.

Kamla Zogg

Pressemitteilung mit zusätzlichen Informationen (PDF)

Für weitere Auskünfte zur Austellung wenden Sie sich bitte an:

Dr. Rudolf Velhagen,
Direktor des Museums Langmatt und
Kurator der Ausstellung
velhagen@langmatt.ch
Tel. +41 56 200 86 70
Mobile +41 79 734 90 38

Museum Langmatt
Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown
Römerstrasse 30 – CH-5401 Baden
Schweiz / Switzerland / Suisse
+41 (0)56 200 86 70
info@langmatt.ch

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Winterlandschaft im Museum (CH)

14. Oktober 2010

Sogenannte „Füdlitrucke“ von 1800 - 1900

Wechselausstellung „Schnelle Schlitten“ im Forum Schweizer Gesichte Schwyz. Schweizerisches Nationalmuseum in Schwyz

In der Innerschweiz, wo der bekannte Schweizer Ex-Bobfahrer Martin Annen herkommt und das spektakuläre Horämänel-Rennen (Heuschlittenrennen) stattfindet, ist das Thema Schlitte(l)n im Winter sehr präsent. Die Ausstellung «Schnelle Schlitten» zeigt historische Figuren-Schlitten mit poetisch-anrührenden Tierformen, einfache „Füdlitrucke“ und schnelle Rodelschlitten in verzaubernder Winterlandschaft. Ausgewählte Filme nehmen die Besucher mit auf vergnügliche, rasante Schlittenfahrten und thematisieren Schlitten als Transportmittel.

Besichtigungen:
Individuelle Besichtigungstermine für Pressevertreter mit der Ausstellungskuratorin Pia Schubiger sind auf Anfrage möglich.

Pressemappe:
Die Pressemappe wird in KW 44/2010 per E-Mail versandt.

Vernissage:
Samstag, 13. November 2010 um 10:30 Uhr

Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Karin Freitag-Masa, Öffentlichkeitsarbeit,
Forum Schweizer Gesichte Schwyz.
T. +41 (0)41 819 60 18 | karin.freitag@snm.admin.ch

Weitere Informationen

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Peter Ammon – Schweizer Bergleben um 1950 (CH)

20. September 2010

Das Ritterhaus Bubikon präsentiert das verbliebene Werk des Fotografen Peter Ammon in einer Sonderausstellung. Einige Fotos werden in Überlebensgrösse gezeigt und erhalten dadurch eine besondere monumentale Kraft. Peter Ammon realisierte sein «Schweizer Projekt» in den 1950er Jahren aus einem inneren Bedürfnis, das festzuhalten, was wohl schon bald verloren schien. Heute sind seine Bilder Zeugen einer untergegangenen Welt und die Ausstellung der Versuch einer visuellen Annäherung an das Leben und Selbstverständnis der Bergbauern in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Intentionen und wertvollen Erinnerungen Peter Ammons zeigt ein speziell für diese Ausstellung erarbeiteter Film. Hier erinnert sich der Fotograf, der inzwischen in Südfrankreich lebt und arbeitet, an die Aufnahmen, die Menschen und die Umstände, unter denen die einmalig schönen Fotografien gemacht wurden.

Verlängert bis zum 24. Oktober 2010 zeigt das Ritterhaus Bubikon einzigartige Fotografien des Schweizer Fotografen Peter Ammon. Die Ausstellung ermöglicht einen spannenden Einblick in das Schaffen des Fotografen. Erörtert wird diese durch die ebenfalls vorliegende Publikation.

Als einer der ersten Schweizer Fotografen machte Peter Ammon (*1924) bereits in den 50er Jahren grossformatige Farbbilder. Dabei interessierte ihn das Leben und Arbeiten der Bergbauern in abgelegenen Bergtälern. Ihr traditionelles Leben und Arbeiten wollte er dokumentieren. Mit viel Einfühlungsvermögen fotografierte er die Menschen in der ihnen vertrauten Umgebung mit Dingen, die ihr Leben prägten.

Seine Bilder fanden damals wenig Anerkennung, denn nach den Kriegsjahren sehnten sich die Menschen nach Fortschritt. Heute aber sind Peter Ammons Bilder Zeitzeugen einer beinahe vergessenen Welt.

Der Fotograf Peter Ammon
Anfänglich wollte Peter Ammon Bildhauer werden und besuchte deshalb bei Kriegsbeginn die Kunstgewerbeschule. Doch bald schon wechselte er zur Fotografie. Sein Lehrmeister war Franz Schneider. Nach dem Lehrabschluss arbeitete Ammon zunächst als Werkfotograf und machte in Vevey die Meisterprüfung. Mit knapp 25 eröffnete Ammon sein eigenes Atelier, in dem er für Architekten, Industrie, Denkmalpflege und Theater arbeitete.
Heute sind etwa 130 Farbdias und zahlreiche S/W Aufnahmen erhalten. Da Peter Ammon seinen Bildern keine besonders grosse Bedeutung beigemessen hat, ist dies eher ein glücklicher Zufall. In den 50er Jahren zog er in die Berge, um das „Älteste, was es zu finden gab“ zu fotografieren. Auf seiner Reise liess er sich vom Gefühl leiten, besuchte Gaststätten und kam so mit Leuten ins Gespräch. Dabei war es ihm sehr wichtig, das Vertrauen der Menschen, die ihn in ihr Leben blicken liessen, nicht zu enttäuschen. Dank dieser respektvollen und sensiblen Annäherung an das Leben der Bergbauern gelangen Peter Ammon Bilder von grosser Präsenz.

Einige Aufnahmen wirken arrangiert, die Menschen blicken beklemmt oder scheinen den Umständen entsprechend zu ordentlich gekleidet. Sie inszenieren sich selber in der vertrauten Umgebung. Für einen kurzen Moment stehen sie im Mittelpunkt und wirken dadurch verunsichert. Von diesen Bildern geht eine eigenartige Stimmung aus. Andere Aufnahmen zeigen leise Inszenierungen oder bestechen durch ihre Direktheit. Doch bei allen Bildern geht es für den Betrachter weniger darum, was wirklich war, sondern wie wir diese Wirklichkeit sehen, empfinden und interpretieren. Die Bilder berühren oder befremden, doch sie lassen uns nicht gleichgültig.

Daniela Tracht M.A.
Museumsleitung
Ritterhaus
8608 Bubikon

Tel. 055 243 39 74
Fax 055 243 39 77
daniela.tracht@ritterhaus.ch
http://www.ritterhaus.ch

Weitere Informationen zum
Ritterhaus Bubikon auf www.Ausflugsziele.ch

Weitere Informationen zur Ausstellung „Peter Ammon – Schweizer Bergleben um 1950“ auf www.Ausflugsziele.ch


Schloss Lenzburg verwandelt sich in einen lebendigen, mittelalterlichen Schauplatz (CH)

9. September 2010

Von Freitag 17. bis Sonntag 19. September 2010 verwandelt sich der Schlosshof zu Lenzburg in einen lebendigen, mittelalterlichen Schauplatz. Hier treffen Handwerker, Gaukler und allerlei Fussvolk zum bunten Markttreiben zusammen. BesucherInnen tauchen mit allen Sinnen in eine längst vergangene Zeit ein.

Wer den Schlosshügel erklommen hat und über die Ziehbrücke den Hof betritt, wird vom Herold empfangen und gleich ins emsige Marktgeschehen eingeführt. „Wie wäre es mit einem angenehmen Bad für die wunden Füsse?“, fragt etwa der Bader oder wie fühlt sich ein Kettenhemd am eigenen Leib an? Es laden zahlreiche Stände und Aktivitäten zum Schauen, Geniessen und Mitmachen ein.

Altes Handwerk

Im Schlosshof arbeiten historisch gewandete Handwerker an über dreissig Marktständen. Sie bieten Waren zum Kauf und stellen Alltagsgegenstände her. Hier werden Hufeisen geschmiedet, Körbe geflochten, Kettenhemden geknüpft, Bogen gebaut, Glasperlen gebrannt, Papier geschöpft, Seife hergestellt, Bier gebraut, gesattelt, geschreinert, gesponnen und vieles mehr. Wer Lust hat, darf selber Hand anlegen.

Greifvögel und Wahrsagerei

Die Jagd mit dem Falken war dem mittelalterlichen Edelmann vorbehalten und diente als Statussymbol. Ein Falkner lässt im Schlossgarten seine Greifvögel fliegen. Die Wahrsagerin Fastrada liest ihrer Kundschaft aus der Anordnung von Knochen die Zukunft, während der Abdecker tote Tiere einsammelt. Mitten im Trubel gibt eine Bettlerin eine schaurig-traurige Geschichte zum Besten. Denn nicht allen ist das Schicksal gewogen. Sie hofft, dass einige Batzen der Adligen und Reichen in ihre Tasche fallen.

Gaukeleien, Musik und Tanz und ein mittelalterliches Dessertbuffet

Spielleute unterhalten das Volk. Wer möchte, kann mittanzen und dem Gauklerduo bei ihren atemberaubenden Kunststücken zuschauen. Neben allerlei Speis und Trank aus Schlossküche und -keller verführt das mittelalterliche Dessertbuffet ausserdem zu einer süssen Zeitreise ins Mittelalter.

Weitere Informationen
Schloss Lenzburg, Museum Aargau
CH-5600 Lenzburg
Edith von Arx, Kommunikation und Marketing
Tel.: +41/62/888’48’51
E-Mail: edith.vonarx@ag.ch
Internet: http://www.ag.ch/lenzburg

Museum Aargau Special auf www.Ausflugsziele.ch


Sammlungsausstellung Paul Klee. Farbe, Form und Linie (CH)

9. September 2010
Paul Klee - Ohne Titel, um 1940 - Kleisterfarbe und Kreide auf Papier auf Karton - 65,1 x 49,8 cm - Zentrum Paul Klee, Bern

Paul Klee - Ohne Titel, um 1940 - Kleisterfarbe und Kreide auf Papier auf Karton - 65,1 x 49,8 cm - Zentrum Paul Klee, Bern

Medienmitteilung
9. September 2010

In der neuen Sammlungsausstellung kommen Klees künstlerische Gestaltungsmittel zur Schau. Dem Publikum wird näher gebracht, wie Klee bewusst Linien zum Leben erweckte, Formen zu Fantasiegebilden erschuf und Farbe zur Kontrastierung einsetzte. Eine Ausstellung als lustvolle Schule des Sehens, in welcher die künstlerischen Gestaltungsprozesse anschaulich nachvollziehbar werden.

Im Zentrum Paul Klee wird die komplexe Vielfältigkeit des Werkes Paul Klees in den verschiedenen Zusammenhängen aufgezeigt und dem Publikum in einem kunsthistorischen Kontext vermittelt. Neben speziellen Ausstellungen wie „Klee trifft Picasso“ (letzte Tage, noch bis zum 26. September 2010) wird in der Sammlungsausstellung eine stets neue, jedoch repräsentative Auswahl von Klees Werk ausgestellt.

Die Sammlungsausstellung „Paul Klee. Farbe, Form und Linie“ schliesst nahtlos an die Ausstellung „Paul Klee. Seltene Früchte“ an. Erneut werden Werke gezeigt, die nur selten zur sehen waren. Ausgeprägter noch als letztere setzt sie sich mit den künstlerischen Bild- und Gestaltungsansätzen im Schaffen von Paul Klee auseinander.

Ein besonderes Augenmerk wird auf das Zusammenspiel und Spannungsverhältnis der Hauptelemente bildnerischer Darstellung gesetzt: Farbe, Form und Linie. Während Klee in der Beherrschung von Linie und Form schon früh zu grosser Sicherheit fand, näherte er sich der Farbe über ausgedehnte Versuche behutsam an. Klees Spielen mit den Linien, den Farben und der Form als Mittel zur Gestaltung wird in der Ausstellung sichtbar gemacht.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
– Maria-Teresa Cano,
Leiterin Kommunikation und Vermittlung,
mariateresa.cano@zpk.org,
Tel. +41 (0)31 359 01 01

– Michael Baumgartner,
Kurator der Ausstellung,
michael.baumgartner@zpk.org,
Tel. +41 (0)31 359 01 01

Zentrum Paul Klee auf www.Ausflugsziele.ch


Königsfamilie im Habsburgerland (CH)

15. Juli 2010

Das Museum Aargau bietet während den Sommerferien ein ganz interessantes und neues Abenteuer für die ganze Familie.

Ein reales Adventuregame bzw. Rollenspiel wie es die Kinder in der Regel aus Computer- und Konsolen-Spielen kennen.

An 8 verschiedenen Posten zwischen Schloss Habsburg und Kloster Königsfelden kann man an Turnieren, Wanderungen, Theatervorführungen, Ruinen-Picknick und sogar an einer Falken-Show dabei sein. Mitmachen heisst die Devise für Familien in den Sommerferien in der Schweiz. Die Gewinner Familie erwartet eine Königskrönung in Königsfelden und eine einmalige Übernachtung hinter den altehrwürdigen Mauern von Schloss Lenzburg.

An drei ausgewählten Wochenendtagen während der Sommerferien können Familie im Team an Turnier-Posten zwischen Schloss Habsburg und Kloser Königsfelden ihr Geschick beweisen und zeigen, wieso genau sie zur zukünftigen Königsfamilie im Habsburgerland gekrönt werden sollen. Die Teilnehmer erwartet jede Menge Spiel, Spass und Spannung!

Weitere Informationen und Downloads zu
Königsfamilie im Habsburgerland auf Ausflugsziele.ch

Habsburger Kulturtourismus
Museum Aargau
Schloss Lenzburg
CH-5600 Lenzburg

Tel. +41 (0)62 891 55 66
eMail habsburgertouren@ag.ch


2010 auf dem Ballenberg: Chalet – Trachten – Volksmusik (CH)

3. Juni 2010

Ausflugsziele.ch: Was wäre das Schweizer Brauchtum ohne Trachten und ohne Musik?! Kaum vorstellbar, würden die bunten Festtags- oder Werktagstrachten fehlen und die lüpfigen Klänge der Volksmusik verstummen. 2010 widmet sich das Schweizerische Freilichtmuseum Ballenberg bei Interlaken ganz dieser Tradition Schweiz.

Schon fast 20 Jahre auf dem Ballenberg, öffnet das Chalet Schafroth nun seine Türen dem Publikum. Lassen Sie sich in die noble Wohnwelt des 19. Jahrhunderts entführen. Gewinnen Sie Einblick in die Entwicklung der Trachten und deren Herstellung. Sehen und hören Sie unterschiedlichste traditionelle Instrumente der Volksmusik.

Damit nicht genug. An zahlreichen Veranstaltungen wird musiziert, werden Trachten getragen und – rund um das Jahresthema 2010 Tradition Schweiz – traditionelle Handwerkstechniken vorgeführt.

Schweizerisches Freilichtmuseum Ballenberg
Museumsstrasse 131, CH-3858 Hofstetten

Tel. +41 (0)33 952 10 30
Fax +41 (0)33 952 10 39
eMail info@ballenberg.ch
http://www.ballenberg.ch

Weitere Infos auf www.Ausflugsziele.ch