Junge Luchse im Wildnispark Zürich

27. Juni 2023

Ein Ausflug in den Tierpark Langenberg lohnt sich derzeit ganz besonders. Bei vielen Tierarten sind Jungtiere zu beobachten. Besonders erfreulich: Auch bei den Luchsen hat es wieder Nachwuchs gegeben – zwei Weibchen. Die beiden sollen dereinst zum Erhalt der freilebenden Luchspopulation in Europa beitragen.

Mit etwas Glück lassen sich derzeit wieder junge Luchse im Tierpark Langenberg beobachten. Die beiden Jungtiere – zwei Weibchen – wurden Ende April geboren.

Population der freilebenden Luchse stabil, aber fragil
Einst waren Luchse in ganz Europa weit verbreitet. Mit der Abholzung der Wälder zugunsten des Ackerbaus verloren die Tiere ihren Lebensraum. Nur in abgelegenen Regionen überlebten sie in geringer Zahl. In der Schweiz starb der Luchs im 19. Jahrhundert aus; 1971 wurden die ersten Exemplare wieder angesiedelt. Mittlerweile haben sich die Bestände europaweit erholt, aber die Populationen sind stark voneinander isoliert. Ohne den regelmässigen genetischen Austausch zwischen den Beständen besteht die Gefahr von Inzucht, was die Gesundheit der Tiere und den Erhalt der ganzen Art bedroht.

Erhaltungszucht im Tierpark Langenberg
Der Wildnispark Zürich beteiligt sich mit seinen Karpatenluchsen am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. Dieses verfolgt das Ziel, die Art in Menschenobhut so zu erhalten, dass bei Bedarf Tiere in die freie Wildbahn entlassen werden können.

Zu diesem Zweck hat der Tierpark Langenberg die beiden Luchsmännchen, die 2021 geboren wurden, genetisch untersuchen lassen. Diese stammen vom gleichen Zuchtpaar ab, wie die aktuellen Jungtiere. Die Laboranalyse zeigte, dass es sich um reine Karpatenluchse handelt. Das macht sie und ihre jüngeren Geschwister zu potenziellen Kandidaten für die Weiterzucht und für Auswilderungsprojekte zur Vernetzung bestehender Populationen.

Noch ist nicht definitiv bestimmt, wo die Jungtiere von 2021 und 2023 in Zukunft leben werden. „Das wird in enger Absprache mit den Verantwortlichen des Erhaltungs­zucht­programms entschieden“, erklärt Martin Kilchenmann, Leiter des Bereichs Tiere der Stiftung Wildnispark Zürich. „Die Rettung dieser faszinierenden Tierart bei uns in Europa wird noch einen langen Atem erfordern“ erklärt er. „Wir sind stolz darauf, aktiv dazu beitragen zu können.“

Weitere Auskünfte:
Mirella Wepf, Projektleiterin Kommunikation,
044 722 55 24, mirella.wepf@wildnispark.ch


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