
Paul Klee - Springer, 1930, 183 Aquarell und Feder auf Baumwolle auf Holz; originale Rahmenleisten 51 x 53 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee
Medienmitteilung
8. März 2011
Furioser Auftakt zur neuen Sammlungsausstellung Paul Klee. übermütig im Zentrum Paul Klee ist Roman Signers Installation «Flügel», die leichtfüssig und spielerisch die Thematik der Ausstellung bündelt. Lily Klees Flügel wird hierin zur vibrierenden und klingenden Skulptur und zum Sinnbild des übermütigen wie auch labilen Daseins.
Mit dem Gemälde Uebermut schuf Paul Klee 1939 nicht nur eines seiner bekanntesten Werke, sondern verband darin seine Vorstellungen des kindlichen Spiels mit dem folgenreichen zeitgeschichtlichen Hintergrund. Ein prekärer Balanceakt erhält eine symbolische Bedeutung: Der Seiltänzer und Trommler weist auf den Überfall der deutschen Streitmächte auf Polen und den «übermütigen» Umgang mit dem Krieg. Balance und Gleichgewicht, Akrobatik und Übermut thematisiert Klee in seiner reduzierten Formensprache der letzten Schaffensjahre. Das Gemälde bildet damit den Ausgangspunkt für die Ausstellung Paul Klee. übermütig, mit der erstmals seit drei Jahren wieder eine umfassende Präsentation aus der Sammlung des Zentrum Paul Klee entstanden ist.
Während seiner gesamten Schaffenszeit hat sich Paul Klee auf hintergründige Art mit Themen des Gleichgewichts, der Rhythmik oder dem Blick des Kindes auseinandergesetzt. Mit dem Begriff der «Balance des Seins» greift er die Alltagswelt auf. Immer wieder stellt er die Verhaltensweisen seiner Zeitgenossen ironisch und kritisch dar, zeichnet präzise die Gefährdung und das Scheitern nach und thematisiert die Höhen und Tiefen der menschlichen Psyche. Das Leben – und oft das Dasein des Künstlers – präsentiert Klee als Gratwanderung, wobei etwa der Seiltänzer zur Metapher wird.
Die Ausstellung
Anhand von rund vierzig Werken aus den Beständen des Zentrum Paul Klee und der hier deponierten Sammlungen präsentieren wir eine vielfältige Auswahl zu den Themen Gleichgewicht, Akrobatik, Spiel und Übermut. Gleichzeitig wird die Bedeutung der Welt des Kindes im Schaffen und Denken von Paul Klee sichtbar.
In den seitlichen Räumen folgt die Ausstellung mit weiteren rund 120 Werken zwanglos der Chronologie von Klees Schaffen und bietet einen Überblick zu gestalterischen und inhaltlichen Themenfeldern. Von den frühen Jahren in Bern und München, über die Zeit des Ersten Weltkriegs und der Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar und Dessau bis in die 1930er Jahre führt die Präsentation zu den grossformatigen Gemälden der letzten Schaffensjahre hin.
Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Maria-Teresa Cano,
Leiterin Kommunikation und Kunstvermittlung, mariateresa.cano@zpk.org,
Tel. +41 (0)31 359 01 01
Weitere Informationen zur Ausstellung
„Paul Klee. übermütig“ auf www.Ausflugsziele.ch
Weitere Informationen zum Zentrum Paul Klee auf www.Ausflugsziele.ch
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.